Für Janni
Mitten ins Herz
Sehnsucht – plötzlich wieder da
- mitten ins Herz!
- Schmerz – auf einmal ganz, ganz nah
- mitten ins Herz!
Flügelschläge wie von fern
Wo bist du?
Warum kann ich Dich nicht hör’n?
Nur einmal noch Deine Stimme hör’n
Nebelschwaden – kalt die Winterluft
nicht zu fassen, weit weit weg
der Schwalben Sommerduft.
Stille, Kälte, leises Friern
Wo bist du?
Warum kann ich Dich nicht spür’n?
Nur einmal noch Deine Wärme spür’n.
Visionen, Hoffen, dunkle Bilder
so schmerzlich schön,
drehen endlos ihre Runden.
Wo bist du?
Warum kann ich Dich nicht seh’n?
In Ewigkeit Deine Liebe spür’n –
- mitten ins Herz –
- Moll-Akkorde, die verstummen,
Kälte, die dem Frühling weicht
Farben, Düfte, sanfte Lieder
Schmetterling im Jungfernflug
- mitten ins Herz hinein
erstmal wieder gut!
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Strandgeflüster
(für Janni)
Hörst Du das Lied der Dünen? --
Sie wiegen und sie biegen sich.
Hörst Du des Meeres Rauschen? --
Musik erklingt - es ändert sich.
Siehst Du der Sonne Blinzeln? --
Vielleicht sagt sie: "Ich liebe Dich!"
Die Wolken ziehn vorbei . . .
wird Sonne oder Regen?
Die Möwen kreischen lautstark . . .
Hörst Du das Lied der Möwen? --
Der Sand ist weich; jetzt fliegt er hoch . . .
zum Himmel hoch und nieder . . .
Bist Du beim mir? --
Ich weiß es nicht --
Da hör' ich Dich -- der Lieder klang
Der Dünen und des Meeres Sang --
Die Möwen?
-- ich liebe Dich --
ganz leis --
beim Strandgeflüster --
pssssst ... --- Mein Kind ---
(Vejers, April 2010)
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Erwachen
Die Sträucher, die Bäume,
die Blumen ......erwachen
die Wiesen ...... so grün.
Die Lüfte, die Düfte,
Melodien des Frühlings.
Sie lassen im Herzen
Hoffnung erblüh'n
Wir träumen, wir taumeln
im Rausch der Gefühle
wir möchten ihn tanzen
den Reigen des Lichts.
Die Schritte erstarren
beim Blick in den Spiegel.
Halt an -- ! war da nicht gerade
noch Dunkel und Nacht?
Zu schmerzhaft das lustige Treiben
des Frühlings --
wieder einsam erwacht
(April 2010)
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Zeit(en) - LOS
Gnaden - LOS
Wurzel - LOS
Ziel - LOS
Hoffnungs - LOS
Kraft - LOS
Unser LOS?
Leinen - LOS!
Zügel - LOS
Grenzen - LOS
Zeit(en) - LOS
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Zeit(en)Los
GnadenLos -
hat alles seinen Anfang
WurzelLos -
taumeln wir im Sturm
ZielLos - werden wir geworfen
HoffnungsLos - im Zeitenraum
KraftLos - bleiben wir zurück
Unser Los - unser Glück?
Leinen Los -
das möchten wir gern rufen
BedingungsLos -
aufs Meer ins Licht zu fahr'n
ZügelLos -
davon kann man nur träumen
GrenzenLos -
wer hält für uns die Zeiger an?
Unser Los - Zeit(en)Los
(Vejers, 8. April 2010)
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Für Janni
Ich suche Dich
ich suche Dich...
und die Sonne geht auf über'm Meer
ich suche Dich ...
und Millionen Sandkörner
schlummern träumend am Strand
ich suche Dich ...
und die Wolken ziehen
wie Nomaden über's Himmelszelt
ich suche Dich ...
und der rauhe Nordseewind
streicht zärtlich mir durch's Haar
ich suche Dich ...
und die Dünen wiegen sich im Wind
ich suche Dich ...
und das Wasser tanzt
in kleinen Wellen an den Strand
ich suche Dich ...
und die Luft schmeckt
nach Salz und Freiheit
ich suche Dich ...
und das Meeresrauschen
betäubt für eine Weile meine Sinne
ich suche Dich ...
und die Weite des Horizonts
spannt sich wie ein Zelt über mich
Du bist die Sonne,
Du bist der Sand,
Du bist die Wolken,
Du bist der Wind,
Du bist die Dünen,
Du bist das Wasser,
Du bist die Luft,
Du bist das Meeresrauschen,
Du bist der Horizont.
Ich hatte Dich verloren ...
Hier habe ich Dich gefunden
Bärbel Hiltscher
(geschrieben im März 2008 in Vejers/Dänemark)
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Kiesel-sterne
---Wer malt die Farben?---
---rund und klein,---
---graue Kiesel am Strand---
---Wer nennt die Namen?---
---flach und leicht,---
---rosa Herzen auf dem Sand---
---Weiße Sterne, schwarze Hügel---
---graue Klumpen schau`n Dich an,---
---stellen Fragen, reimen Verse,---
---sind Zukunft und Vergangenheit---
---Wer misst die Schönheit,
stoppt die Zeit?----
---Farben, Formen ohne Ende,---
---Füllhorn unendlicher Pracht---
---Zacken, Löcher, hohle Wände---
---grob und fein,---
---Stein für Stein---
---Graue Masse aus der Ferne---
---aus der Nähe Kieselsterne---
Bärbel Hiltscher
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Wolkenkasper Nov. 2011
---Schieb den Vorhang auf!
---gib die Sonne frei!---
--- für einen winzig
kleinen Sonnenstrahl---
---nichts fühlen, nichts denken---
---die Zeit um uns steht still---
---Wir sollten auf der Bühne sein,---
---viel zu kalt, alles klein . . .
. . . NEIN . . .
---Reiß die Wolken auf!---
---nimm das Dunkel weg!---
---für einen winzig kleinen Augenblick---
---Wir zittern, starren, schaudern noch---
---zu sehr, zu tief fehlst Du doch---
---nichts fühlen, nichts denken---
---Die Zeit um uns steht still---
---Wir sollten auf der Bühne sein,---
---viel zu kalt, alles klein . . .
. . . NEIN . . .
---Lass uns Wärme spür’n!----
---Lass die Zeiger los!---
---für einen winzig kleinen Augenblick---
---gib uns ein Stückchen Zeit zurück---
---nichts fühlen, nichts denken---
---Die Zeit um uns steht still---
---Wir sollten auf der Bühne sein,---
---meistens kalt, alles klein . . .
. . . NEIN . . .
---Die Liebe gibt die Sonne frei---
---für einen winzig kleinen Augenblick.---
---Wir zittern, wir starren,---
---ins Dunkel kehren wir zurück---
---Wir zittern, starren, schaudern noch,---
---zu sehr, zu tief fehlst Du doch---
---Nichts fühlen, nichts denken.---
---Die Zeit um uns steht still---
---Wir sollten auf der Bühne sein,---
---wieder kalt, wieder klein . . .
. . . NEIN . . .
---Lass den Kasper geh’n!---
---Hoff auf den,
der alles hat geschaffen!---
---Für einen winzig
kleinen Sonnenstrahl---
---in die Zukunft seh’n.---
---Zu sehr, zu tief fehlst Du doch---
---Wir zittern, starren, schaudern noch---
---Du hast den Raum
mit Sonnenlicht geflutet,-
---Bist der, der Hoffnung nährt.---
---Wir sammeln Strahlen ohne Ende,---
---damit Du uns zurück
ins Leben führst---
---Die Zeit steht still---
---Wir werden wieder
auf der Bühne sein,---
---nicht mehr so kalt und weniger klein---
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Spurensuche
---Spurensuche---
---Deine Spuren im Sand---
---vom Winde verweht---
---hat der Wind und das Meer---
---mitgenommen---
---Zeit, die vergeht---
---nur die Liebe hat Bestand---
---und leis weint die Erinnerung---
---in mir am Strand---
---Zeit: die verweht---
---nur noch Liebe hier im Sand---
Bärbel Hiltscher
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Teichkind
Wie Kinder am Teich
- groß und klein -
- alt und jung -
- arm und reich -
alle gleich
Des Sommers Symphonie im Wald
Träum vom Fliegen,
Teichkind!
Dein Spiegelbild im See
- schaurig schön -
Erinnerung tut weh
Rufe in die Stille,
Gräser kraftvoll
beugen sich dem Wind
Tränenweg - Flügel hoch!
Flieg zur Sonne,
Teichkind!
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Niemandsland (Nov. 2012)
Taumeln im Nichts
Schweben ohne Halt
Kein Oben, kein Unten,
Kein Licht, alles kalt
In meiner Seifenblase
betäubt noch vom Knall
Gedankenfetzen und Erinnerungen
um mich herum ---
orientierungslos im All
Gedanken im Kreis
im zeitfreien Raum
Was warf mich aus der Bahn?
Wahrheit oder Traum ---
Durch den Nebel sieht man kaum ...
Den Mittelpunkt finden
in eisklarer Nacht
den Schmerz überwinden
ganz langsam, ganz sacht
Den Achluss verloren,
wer gibt mir jetzt Halt?
Wo ist meine Sonne?
Wo ist meine Bahn?
Ruf in die Stille: ---
Halt die Sonne an!
Die Bahn ist verändert,
das Leben ganz fremd
was bleibt ist die Mitte
die Sonne, das Licht.
solang wir das spüren
verlässt es uns nicht,
das Licht ...
im Niemandsland
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Novemberträume (Nov. 2012)
Im trüben Herbstlaub
schon den fernen Frühling seh'n
nach schlimmsten Niederlagen
trotzdem wieder aufzusteh'n
Die Wärme (Freiheit) spür'n
in eisigkalter Nacht
Hab Dank für diese
so besond're Macht!
Aus Grau wird weiß;
aus Kalt strömt heiß
Schmetterling im Weihnachtsbaum
--- Novembertraum ---
Träum weiter, Mensch!
Verlass den lähmenden Kokon!
Die Tränen trocknen leis,
jetzt breite Deine Flügel aus --
und flieg mit uns davon!!
Felder, Wiesen, bunten Blumen,
Blütenpracht und laue Luft
Fliegen, schweben, ohne Grenzen
Glücksgefühl im Sommerduft
Alles grau, vor Kälte starr
und die Augen trüb von Schmerz
Weite suchen in Gedanken,
Freiheit (Frühling) und
das Glück im Herz,
Schmetterling im Weihnachtsbaum
--- Novembertraum ---
In trübsten Herbstgedanken
Glück und Sonne tanken
Schmetterling im Weihnachtsbaum
--- Novembertraum ---
Flieg, Schmetterling, flieg!!!
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ZUgeFALLen
(23.02.13, zum 5. Todestag)
Ich bin noch da
ich bin Dir nah
Nenn' es Zufall, zugeflogen!?
Jungfernflug aus Deiner Welt
Hin zu mir --
glaub' es kaum
Zufall oder Traum --
Glückssignale--Liebe wärmt den Raum.
Die Tür, die zugefallen längst,
offen jetzt ein Spalt . . .
Ich bin noch da
ich bin Dir nah
Das gibt mir Halt,
erwärmt mein Herz,
betäubt die Sehnsucht,
nimmt den Schmerz
Schmetterling im Februar
sagt mir: ja!
Ich bin noch da,
ich bin Dir nah
Zugefallen bist Du mir,
möcht Dich halten jetzt und hier
Ich denke: Nein!
Das kann kein Zufall sein
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